Was ist Long Jing Grüntee?
Long Jing, auch Lung Ching oder Drachenbrunnen Tee genannt, ist eine der berühmtesten Grüntees überhaupt. Um den bekannten "Drachentee" kommt man nicht herum, wenn man sich intensiv mit dem Thema Grüntee beschäftigt. Was macht den Tee so besonders? Wir gehen dem Geheimnis um den Drachenbrunnen Tee auf die Spur.
Geschichte und Herkunft des Long Jing Tee
Seinen Ursprung soll der Long Jing in Hangzhou haben, einer Region an der Ostküste Chinas. Es heißt, der Qianlong Kaiser der damaligen Qing Dynastie besuchte während einer Reise den Hu Gong Tempel auf dem Shi Feng Berg. Dort wurden ihm 18 Teesträucher präsentiert. Der Tee von diesen Teepflanzen schmeckte ihm so gut, dass er die Sträucher als kaiserliches Eigentum erklärte. Diese 18 Sträucher sollen noch heute leben, der aus ihnen produzierte Tee kostet pro Gramm mehr als Gold.
China ist ein großes Land, und es gibt viele Produzenten, welche diese berühmte Teesorte herstellen. Als echt würden wir Long Jing dann bezeichnen, wenn es aus der Provinz Zhejiang stammt. Zwar hat Long Jing seinen Ursprung in Hangzhou, dass muss aber nicht heißen, dass es nicht auch andere Regionen in der Nähe gibt, welche erstklassigen Long Jing herstellen können!
Der Westsee
Besonders berühmt sind die Tees um die Region des Westsees. Besonders die Tees vom Shi Feng Berg sind bei Teekennern besonders beliebt. Hier liegen auch die aus der Kaiserzeit stammenden 18 originalen Long Jing Teesträucher. Die Gegend ist hügelig und es regnet viel, die Anbaubedingungen für einen leichten, aromatischen Grüntee sind ideal.
Darüber hinaus ist der Westsee ein beliebtes Ziel für Touristen und Teeliebhaber aus China und der ganzen Welt. Deshalb gibt es am Westsee viele Tempel, Sehenswürdigkeiten sowie Teestuben und Restaurants.
Die Kultivare Qunti und Long Jing #43
In der Region Shi Feng werden hauptsächlich zwei Kultivare für die Produktion von Long Jing verwendet. Das eine ist Long Jing Qunti, auch old tree genannt. Es ist ein älteres Kultivar, welches dünne, lange Blätter und Knospen hat. Das andere Kultivar ist Long Jing #43. Es wurde speziell für die Produktion von Long Jing gezüchtet und existiert seit knapp 50 Jahren. Es hat wesentlich saftigere, dickere Blätter und Knospen. Der Ertrag von Long Jing #43 ist wesentlich höher, zudem treibt diese Sorte früher aus als andere Sorten, was der Qualität zu Gute tut. Es ist schwer zu sagen, welches der Kultivare das bessere ist. Aus beiden Sorten lässt sich sicherlich guter Tee herstellen, zumal das Kultivar nur einer von vielen Faktoren für die Qualität ist.
Herstellung und Verarbeitung von Long Jing
Die höchsten Qualitäten werden ausschließlich im Frühjahr durch feinste Handarbeit gepflückt. Besonders wertvoll sind die pre Qing Ming Tees, welche vor dem Qing Ming Fest am 4./5. April gepflückt wurden. Die pre Qing Ming Tees sind deshalb so begehrt, weil sie die frischste und hochwertigste Pflückung des Jahres sind.
Nachdem die jungen Blätter geerntet wurden, werden sie ein paar Stunden lang gewelkt, damit sie flexibler werden und bei der Weiterverarbeitung nicht kaputt gehen. Durch das Welken verlieren die Blätter auch an Wasser.
Je nach Qualität werden die Blätter nun von Hand oder maschinell geröstet. Die händische Röstung findet in kleinen Woks statt und ist sehr aufwendig und kann mehrere Stunden dauern. Die Teemeister drücken die Blätter mit ihren Händen gegen den Wok, wodurch die typische flache, lange Blattform entsteht. Besonders wichtig ist, dass die Blätter im Wok ständig in Bewegung gehalten werden, da sie sonst verbrennen können. Es gibt keine festgesetzte Zeit, wie lange die Blätter geröstet werden müssen. Die Meister entscheiden jedes Mal individuell, wie lange und stark sie ihren Tee rösten wollen, um den bestmöglichen Tee zu erhalten. Das Resultat ist ein feiner, nussig aromatischer Long Jing.
Je stärker die Röstung, desto intensiver ist die nussige Note. Leichter geröstete Drachenbrunnen Tees haben eher einen blumigen und grasigen Charakter.
Die richtige Zubereitung von Long Jing
Wie jeden Grüntee solltet ihr auch Long Jing nicht zu heiß aufgießen. Eine Wassertemperatur von 80 Grad Celsius ist ideal. Für die westliche Teezubereitung empfehlen wir, 6 g Teeblätter auf 500 ml Wasser zu verwenden. Die Ziehzeit sollte zwei Minuten betragen.
Die traditionelle Zubereitungsmethode empfehlen wir nur für wirklich hochwertige Tees mit möglicht ganzen, großen Teeblättern. Gebt dafür circa 2 g Teeblätter in ein Glas und begießt die Blätter mit 75 Grad heißem Wasser. Sobald die Blätter zum Boden des Glases gesunken sind, könnt ihr trinken. Gießt frisches Wasser nach, sobald das Glas nur noch zu einem Drittel gefüllt ist. Diese Art der Teezubereitung ist besonders in China mit Grüntees gängig. Die Methode ist sehr einfach und ihr erhaltet das volle Aroma aus eurem Tee.
Was unterscheidet chinesischen von japanischen Grüntee?
Liebhaber von hochwertigen Grüntees wissen vielleicht, dass Japan zahlreiche edle Grüntees herstellt, wie den Matcha oder den Gyokruo. Dabei sind viele japanische Teesorten frisch, grasig und besitzen ein ausgeprägtes Umami. Das kommt daher, dass die Tees in Japan gedämpft werden. Im China werden die Grüntees dagegen in Woks geröstet oder gebacken, um die Oxidation zu stoppen. Dadurch entwickelt sich ein ganz anderer Geschmack, als bei den japanischen Grüntees.
Berühmte chinesische Grüntees
Man findet im Reich der Mitte zahlreiche verschiedene Grüntees. Schaut man sich chinesische Grüntees an, fällt auf, dass sie meist ein gedrehtes, gekräuseltes Blatt haben. Das liegt daran, dass viele chinesische Tees während der Herstellung mit kreisförmigen Bewegungen gerollte werden. Alle können komplett unterschiedliche Geschmacksnoten aufweisen.
Einige berühmte chinesische Grüntees sind:
- Mao Feng
- Bi Lou Chun
- Anji Bai Cha
- Hui Kui
- Luan Gua Pian
- Mao Jian
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