Wie entstehen die verschiedenen Teefarben?
Hast du dich mal gefragt, wie aus einer einzigen Teepflanze verschiedenfarbige Tees entstehen können?
Für die Beantwortung dieser Frage müssen wir zunächst die Grundlagen der Camellia Sinensis also der Teepflanze klären. Hiermit ist die Pflanze gemeint, aus welcher echter Tee gewonnen wird. Von diesem unterscheiden sich teeähnliche Erzeugnisse wie Kräuter- und Früchtetees. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, was echter Tee ist und warum man diesen von teeähnlichen Erzeugnissen unterscheidet, kannst du dir gerne unseren Blogbeitrag **Unterschied von Tee und teeähnlichen Erzeugnissen durchlesen.
Aus der Camelia Sinensis kann grüner Tee, schwarzer Tee, weißer Tee, Oolong Tee, Jasmin Tee und Pu-Erh Tee gewonnen werden**.** Doch obwohl diese Teesorten alle aus einer Pflanze stammen, sind sie nicht alle grün wie die Camelia Sinensis selbst. So vielfältig und unterschiedlich die Tees in ihren Aromen sind, spiegelt sich die Vielfältigkeit ebenfalls in den Farben wider.
Wie kommt es folglich zu den farblichen Unterschieden der verschiedenen Teesorten?
Kurz gesagt: Die verschiedenen Farben resultieren aus der unterschiedlichen Verarbeitung des Tees. Doch wie sieht der Verarbeitungsprozess der Teeblätter genau aus? Grundsätzlich hängen von der Verarbeitungsmethode der Teeblätter die Aromen, der Geschmack sowie auch die letztendliche Farbe des Tees ab. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Fermentation, umgangssprachlich auch Oxidation genannt. Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir, welche Bedeutung die Fermentation für die Herstellung der verschiedenen Teesorten hat und welche drei Hauptfarbvariationen sich dadurch ergeben.
Grüner Tee
Für die Herstellung von grünem Tee werden die Teeblätter nach der Ernte zügig verarbeitet, indem diese über heißem Wasser gedämpft oder in einer Pfanne geröstet werden. Wichtig ist hierbei, dass die Verarbeitung schonend durchgeführt wird, um den Erhalt von wichtigen Inhaltsstoffen gewährleisten zu können. Auf diese Art und Weise wird die Fermentation der Teeblätter verhindert. Doch was würde aus einer voranschreitenden Fermentation resultieren?
Bei einer Fermentation reagiert der aus den Teeblättern austretende Saft mit der Luft und oxidiert. Dies hat zur Folge, dass sich die grüne Farbe des Teeblattes verändert. Je länger die Teeblätter fermentiert werden, umso dunkler werden diese. Dadurch, dass bei der Herstellung des grünen Tees, die Fermentation vor Beginn durch zügiger Verarbeitung verhindert wird, behalten die Teeblätter ihre grüne Farbe. Somit wird die grünliche Farbe des grünen Tees erklärt. Beim grünem Tee handelt es sich somit um unfermentierten Tee.
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee stellt den direkten Gegenspieler zum grünen Tee dar. Warum? Beim schwarzen Tee handelt es sich um einen voll fermentierten Tee. Nach der Ernte der Teeblätter wird nämlich eine geeignete Umgebung für die genannte Fermentation geschaffen. Diese sieht ein warmes und feuchtes Klima vor, sodass die besten Voraussetzungen für die Entfaltung der ätherischen Öle und Aromen hergestellt werden. Wie bereits erwähnt, werden bei längerer Fermentation die Teeblätter dunkler – und das ist genau das, was bei der Herstellung von schwarzem Tee passiert.
Sobald die Blätter diese sehr dunkle Farbe angenommen haben, welche sogar kupferrot oder fast schwarz erscheint, ist der Fermentierungsprozess abgeschlossen. Im selben Atemzug hat sich nicht nur die Farbe verändert, sondern auch der Geruch.
Oolong Tee
Eine weitere Farbvariation können wir beim Oolong Tee wiederfinden. Dieser Tee liegt sowohl farblich aus auch beim Oxidationsgrad zwischen grünem und schwarzem Tee. Aus diesem Grund kann die Farbe zwischen einem goldgelben Farbton bis hin zu einem dunkelbraun variieren. Auch wenn der Oolong Tee als halb fermentierter Tee bezeichnet wird, muss der Oxidationsgrad nicht genau in der Mitte zwischen grünem und schwarzem Tee liegen. Hierbei werden drei Unterkategorien des Oolong Tees unterschieden, welche sich in der Länge der Oxidation der Teeblätter unterscheiden. Haben wir eine Oxidation von 5 bis 15 % ist vom grünen Oolong die Rede. Der Name weist auf die Ähnlichkeit zum grünen Tee hin, da dieser kaum fermentiert wird. Der Medium Oolong hingegen kann sogar bis zu 70 % oxidiert werden, sodass die Farbe deutlich dunkler wirkt. Die längste Oxidationsdauer können wir beim dunklen Oolong wiederfinden, welcher sich am meisten dem schwarzen Tee annähert.
Zusammenfassend können wir also festhalten, dass die Fermentation oder auch Oxidation genannt, eine zentrale Rolle im Herstellungsprozess der verschiedenen Teesorten spielt. Diese ist maßgebend für den Geschmack, die Aromen und natürlich für die Aufgussfarbe. Der grüne, schwarze und der Oolongtee stellen aufgrund ihrer gegensätzlichen Fermentationskonzentration die Grundlage für alle Teefarben dar. Diese können von unfermentiert bis halb fermentiert und fermentiert variieren. Je kürzer oder länger Teeblätter fermentieren, umso heller oder dunkler werden die Blätter und zum Schluss die Aufgussfarbe. Diese Faustregel kannst du super für alle anderen Teesorten der Camelia Sinensis nutzen, um anhand der Farbe einschätzen zu können, wie hoch der Oxidationsgrad des Tees ist.
Welche Teefarbe ist deine liebste? Schau dir gerne unsere große und bunte Auswahl an Tees an!