Sencha Tee - die Geschichte des japanischen Grüntee

Die japanische Teekultur ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Schaut man sich die japanischen Teesorten einmal genauer an, fällt sofort auf, dass Tee aus dem Land der aufgehenden Sonne ganz anders ist als die Tees aus Indien oder China.

Heute werfen wir einen Blick auf die Geschichte des japanischen Tees und erklären, was Sencha  Sencha Tee und japanischen Grüntee allgemein so besonders macht. 

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Japan - ein Unikat der Teegeschichte

Ein Blick in die japanische Geschichte zeigt eine Besonderheit, die in der Menschheitsgeschichte nur selten vorkommt: Zwischen 1602 und 1868 isolierte sich Japan vollständig von der Außenwelt. Jeglicher Kontakt nach außen wurde von der japanischen Regierung streng bestraft.

Infolge dieser Abschottung entwickelte sich in Japan eine ganz eigene Teekultur mit Riten und Traditionen, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Doch wie kam es dazu?

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Die Azuchi-Momoyama Periode

Zwischen 1568 und 1600 – in der sogenannten Azuchi-Momoyama-Periode – tobte in Japan ein Krieg zwischen den mächtigen Samurai-Fürsten, den sogenannten Daimyō.

Dem Daimyō Toyotomi Hideyoshi gelang es am Ende dieser Periode, Japan militärisch zu einen. Doch Hideyoshi wollte mehr: In den Jahren 1592 und 1597 startete er zwei Invasionen, um die koreanische Halbinsel zu erobern.

Zunächst besetzte die japanische Armee Seoul. Doch nachdem die chinesische Ming-Dynastie eingriff, wendete sich das Blatt. Gegen die gewaltige Armee des chinesischen Kaiserreichs konnten selbst die Samurai nichts ausrichten. Gemeinsam mit den verbliebenen koreanischen Truppen vertrieben die Chinesen die japanischen Angreifer – die Invasion war gescheitert.

Doch welche Spuren hinterließen die Begegnungen mit Korea und China in Japan?

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Die Azuchi-Momoyama-Zeit war für Japan von besonderer Bedeutung, denn sie markierte den letzten intensiven Kontakt mit anderen Kulturen für viele Jahrhunderte.

Durch die Invasion Koreas lernte Japan eine neue Art des Teegenusses kennen – den Blatttee. Bis dahin wurde in Japan fast ausschließlich Matcha getrunken, also Tee in pulverisierter Form. Nach dieser Zeit begann sich der Blatttee auch in Japan langsam durchzusetzen.

Zudem war in dieser Periode der Handel mit europäischen Nationen erlaubt – vor allem mit Portugiesen und Niederländern. Über deren Handelsstützpunkte gelangten zahlreiche Güter nach Japan: Seide, Porzellan, Schusswaffen – und natürlich Tee aus China

Doch dieser Austausch hielt nicht lange an. Nach den gescheiterten Invasionen verlor Hideyoshi an Macht. Tokugawa Ieyasu, ein einflussreicher Fürst mit vielen Verbündeten, forderte ihn heraus. In der Schlacht von Sekigahara besiegte der Tokugawa-Clan die bisherigen Herrscher und übernahm die Macht.

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Mit dem Sieg des Tokugawa-Clans begann die Edo-Periode – eine Zeit des Friedens, aber auch der Abschottung. Tokugawa Ieyasu und seine Nachfolger sahen in den Europäern und anderen asiatischen Nationen eine Bedrohung. Um eine erneute „Blamage“ wie in Korea zu vermeiden, isolierten sie Japan vollständig.

Ausländische Händler und Missionare wurden vertrieben, und erst 1868 – mehr als 260 Jahre später – wurde Japan durch die USA gezwungen, sich wieder zu öffnen.

Wie aber prägten über zwei Jahrhunderte Isolation das Land – und seine Teekultur?

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Die Isolation führte dazu, dass sich Japan technologisch nur langsam entwickelte. Die Tokugawa-Regierung sorgte für Stabilität, unterdrückte aber auch Wandel und Fortschritt. Doch in der Welt des Tees veränderte sich viel.

Zwar stammen die Wurzeln der japanischen Teekultur aus China, doch die Japaner entwickelten daraus etwas völlig Eigenes. Über Jahrhunderte hinweg perfektionierten sie den Anbau und die Verarbeitung von Grüntee – abgeschottet von äußeren Einflüssen – und fanden ihren ganz eigenen „Teeweg“.

Das Ergebnis: eine unverwechselbare Teekultur, geprägt von Hingabe, Präzision und dem Streben nach Vollkommenheit.

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Was Sencha so anders macht 

Der Unterschied zwischen japanischen Grüntees und anderen Teesorten zeigt sich bereits auf dem Teefeld. Während Tee in anderen Ländern oft unregelmäßig wächst, werden japanische Teesträucher in geordneten Reihen angebaut – das erleichtert Ernte und Pflege.

Auch die verwendeten Teepflanzen eignen sich perfekt für das nationale Klima und überstehen problemlos die oft kalten japanischen Winter. Auch eignen sie sich hervorragend dazu, schmackhafte und frische Grüntees herzustellen. Es gibt viele verschiedene Arten der Teepflanze, auch Kultivare genannt. 

Über das Thema Kultivare haben wir bereits einen eigenen Beitrag verfasst. 

Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft, um die Oxidation der Enzyme zu stoppen. So bleibt der Tee grün – und erhält seinen typisch frischen, hellen Geschmack. Im Gegensatz dazu werden chinesische Grüntees meist kurz in Woks geröstet, was ihnen ein nussigeres Aroma verleiht.

Auch die Form des japanischen Tees ist charakteristisch: Durch das traditionelle Rollen per Hand – eine Vor- und Rückwärtsbewegung – entstehen die langen, nadelartigen Blätter. Heute übernehmen Maschinen diesen Schritt, doch die Bewegungen bleiben dieselben.

Und schließlich: der Geschmack. Japanischer Grüntee – ob Sencha, Gyokuro oder Kabusecha – überzeugt durch seine frische, vollmundige Note und das charakteristische Umami, also einen herzhaften, komplexen Geschmack, der ihn unverwechselbar macht.


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